Diese Begebenheit passt zu der Herausforderung in diversen Projekten mit Ambitionen für eine agile Transformation, bei denen das Verständnis von Begrifflichkeit und Terminologie stark auseinandergehen kann, vor allem wenn man an Skalierungen denkt.
Zumindest ist die Beschreibung von Produkten, Kunden, den Rollen und deren Verantwortungen im Prozess nicht von Hause aus für jeden, nur auf Grund einer Definition gleich, oder schafft ein direktes, gemeinsames Verständnis.
Trotzdem ist man häufig der Auffassung, alles müsste klar sein, und jeder Mitarbeiter ist mit einem Basis Workshop “ausreichend abgeholt”.
Zu häufig wird diese auch zur Entscheidungsgrundlage von Managern, einen Beratungsauftrag nur auf diese Aufgabe einzuschränken.
Genau an der Stelle beginnt aber die wirkliche Arbeit für uns Coaches und Scrum Master erst, nämlich damit, das Gehörte, mit den Zuhörern, in der weiterführenden Arbeit, in ein gemeinsames Verständnis, eine anwendbare Praxis und erlebte Erfahrung, sowie Gelerntes zu überführen und diesen Prozess zu begleiten.
Zurück zum Backstand:
Ich antwortete der Backwarenverkäuferin: “Bei uns heißen die Dinger Pfannkuchen, und ich weiß, dass sie woanders Berliner genannt werden”.
Sie entgegnete darauf: “Na bei uns sagt man Krapfen dazu.”
Aha, also was tun, wenn allein für ein Stückchen Gebäck mindestens 3 verschiedene Bezeichnungen existieren, und auch benutzt werden.
Was können wir für komplizierte oder komplexe Begriffe, Beschreibungen und Definitionen im Projektumfeld daraus lernen?
Entscheidend ist doch, dass wir das “Objekt der Begierde” oder das zu beschreibende Element, um es bewusst nicht nur auf ein Produkt zu beziehen, zumindest in den Grundlagen und festen Größen, also allgemeiner, in der Lage sind, zu beschreiben.
Wir setzen einen Rahmen und konkretisieren den genauen Wunsch oder “kreisen ihn ein”.
So, fragte die geübte Verkäuferin, welche Füllung ich denn in der Auswahl von ca. 15 verschiedenen “Krapfen” haben möchte. Sie überzeugte mich, einen Pfannkuchen mit Hagebuttenfüllung zu probieren, wie es dort Spezialität sei, und ich muss sagen, es war köstlich.
Die Verkäuferin hat den Kundenwunsch verstanden, ihre Erfahrungen haben dabei sicherlich geholfen, zu wissen wie unterschiedlich die Beschreibungen ausfallen können, um das Richtige zu verkaufen (“zu liefern”) und meinem, immer noch umkonkreten Wunsch, sogar das Sahnehäubchen, in Form von Hagebuttenfüllung, “aufzusetzen”.
Fehlt die Erfahrung oder Kenntnis, hilft eben immer noch gezieltes Fragen, bis alle Anforderungen und das Gewollte oder die Beschreibung dessen, zum gewünschten Ergebnis führt, nämlich ein zufriedener Kunde, mit einem leckeren Berliner - Pfannkuchen - Krapfen im Bauch.
Guten Appetit!