VINCENTIVE

(M)ein agiler Blog

In regelmäßigen Abständen teile ich hier Erfahrungen und Gedanken, um zum Nachdenken und zum Austausch anzuregen, positve Veränderungen anzuschieben und die Welt damit ein Stück weit LEBENsWERTer zu machen.

"Die Größe eines Menschen liegt nicht in seinem Reichtum, sondern in seinem Anstand und seiner Fähigkeit, andere positiv zu beeinflussen."  Bob Marley

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"Ein kleiner Unterschied im Ansatz, ein riesen Schritt in der Praxis"

über Konsent, Konsens, Sinn und Unsinn

Vor kurzem habe ich etwas mehr über Soziokratie und die interessante Methode für Entscheidungsprozesse in kollektiven Kreisstrukturen erfahren. Eines der entscheidenden Prinzipien dabei ist Konsent. Genau, Konsent und nicht Konsens, was zunächst sehr ähnlich zu sein scheint, vor allem wenn man auf das “Systemische Konsensieren” Bezug nimmt. Trotzdem gibt es einen kleinen aber feinen, und sehr bedeutenden Unterschied

Wein

"Agil einmal anders..."

Die Traube hing an einer Rebe, der Winzer fragte eines schönen Erntetages, wonach sie selber strebe.

"Kein Fingerzeigen mehr"

über Verantwortung in Organisationen und was es bedeutet

Wenn wir über agile Entwicklung und Transformation in Organisationen sprechen, dann neigen wir dazu, den “Neuen Weg des Zusammenarbeitens” nur als neu gewonnene Freiheit zu erkennen, die wir bekommen, um Probleme zu lösen, zu einem gemeinsamen Verständnis und zu Entscheidungen zu gelangen und um wirkliche Werte zu schaffen. Dabei vergessen wir gerne, dass all das, auch mehr Verantwortung für jeden Einzelnen bedeutet. Fast in jeder Arbeitsorganisation hört man Beschwerden von Mitarbeitern über die Chefs und Manager, und welche schlechten Entscheidungen getroffen werden. Doch was passiert, wenn die Menschen, die solche Aussagen treffen, ihre eigenen Entscheidungen treffen könnten? Sie hätten keine Befehle mehr zu befolgen, sondern müssten anfangen, selbst zu denken, und Chefs würden nicht mehr länger zum Sündenbock gemacht werden können?

“Pfannkuchen oder Berliner?”

über Begrifflichkeit, Terminologien, Definitionen, Kundenwünsche und Verständnis

Den Input für das heutige Thema gab eine nette Verkäuferin einer bayerischen Bäckerei, bei der ich einen Pfannkuchen bestellte. Sie lachte und fragte: “Sie kommen sicher aus der Berliner Gegend!?” Ich war erst erstaunt, dann habe ich den sinnbildlichen Hut gezogen, denn allein die Frage lässt erkennen, das die Frau wertvolle Erfahrungen gesammelt hat und sich mit Menschen oder zumindest mit unterschiedlichen Bräuchen, mit Sprache, Mentalitäten und Begriffen auskennt.

"Wildes Leben und Muffensausen"

Was Safaries mit Agilen Werten zu tun haben

Etwas zum Gruseln sollte es vielleicht schon sein, zu Halloween, dachte ich erst, doch viele Entwicklungen in der Welt sind gruselig genug, deshalb teile ich lieber eine Erfahrung, die ich vor einer Weile auf Safari im Afrikanischen Busch machen durfte. Etwas gruselig war die Anekdote dann trotzdem noch. Was für eine andere Welt. Die Wildnis hat doch ihre eigenen Gesetze und plötzlich sitzt man in der Dämmerung in einem offenen Jeep und 2 ausgewachsene LöwenMännchen laufen 2 Meter vor Dir am Fahrzeug vorbei, und beginnen zu brüllen, dass man wirklich den Atem anhält.

"Bei Rot bleibe steh'n...!"

Warum nicht nur Hosen, sondern auch Framworks kneifen, wann es sinnvoll ist, zu adaptieren und was das mit Richtwerten und Lernen zu tun hat...

Immer wieder stoßen wir agilen Coaches auf das Phänomen, dass Unternehmen die agil werden wollen und uns engagieren, um die Transition in den Organisationen voranzubringen und zu begleiten, von Tag 1 an Abstriche vom empfohlenen Rahmenwerk machen.

"Die zweite Seite der Medaille"

über falsche Glaubenssätze, wie Generationen vom Lernen abgehalten werden und dem Zahlungsmittel der Zukunft..

Reisen bildet bekanntlich, und wenn man mit Kindern unterwegs ist, fällt einem besonders auf, welche Unterschiede Städte in ihren öffentlich zugänglichen Flächen aufweisen. Öffentliche Parks und vor allem Spielplätze, sind eine Art soziales Spiegelbild von Stadtteilen und sie sagen einiges über die gesellschaftspolitische Situation von Kommunen oder Bezirken aus. Kinder sind nun mal ein Sinnbild der Zukunft, weil sie erstens die Geschichte weiterschreiben werden, können und sollen, und hoffentlich mit mehr Konsequenz positive Entwicklung beeinflussen, als es die ältere vorhergehende Generation, auch nur im Ansatz im Stande war, zu tun. Die alte Generation hat bestenfalls andere, starre Gebilde und falsche Glaubenssätze ihrer Eltern verändert. Da bestätigen wohl die berühmten Ausnahmen die Regel. Und so ist eine gesellschaftlich prägende Entwicklung auch meist eine stufenweise Veränderung der Dinge, angelehnt an das Potential der jungen Generation und den Angeboten zu lernen.

"Keine Angst vor Fantasie"

More Fiction in Science & less calculation

Den Anstoß zu meinem heutigen Blog erhielt ich aus einem Buch, welches sich mit dem Gedanken auseinandersetzt, Gesellschaftsformen wie den Kapitalismus, zu reformieren, wenn das überhaupt in irgendeiner Form denkbar und sinnvoll erscheint. Zumindest sollen die Grundlagen für Veränderungen genauer unter die Lupe genommen werden. Faszinierend war vor allem der Gedanke, dass Science Fiction Bücher und Filme in so vielen Fällen Vorreiter von Entwicklungen zu sein scheinen, sie jedoch meist so wenig “ernst” genommen werden.

"Vorsätzlich Agil"

Stabilität und Café

Heute möchte ich zur Abwechslung einige Gedanken aus der juristischen Sicht bemühen. Die Komponenten zum Thema für heute sind Fahrlässigkeit und Vorsatz. Sie sind oft Grundlage für gerichtliche Entscheidungen. War das Handeln vorsätzlich oder grob fahrlässig, oder ist ein Ereignis (mit seinen Folgen - Kausalität) eingetreten, ohne dass jemandem wirklich etwas zur Last gelegt werden kann, handelte man also nur unbewusst oder leicht fahrlässig.

"Ihre Einsätze bitte!"

Eine Schatztruhe an Kompetenzen, und was das mit Empathie zu tun hat...

Eine große Persönlichkeit der Wissenschaft, Stephen Hawking ist nun leider verstorben und in einem wertschätzenden Nachwort, möchte ich einige seiner Gedanken für diesen Block aufgreifen. Wenn davon die Rede ist, dass es in Veränderungsprozessen von Firmen vor allem um den Menschen im Zentrum gehen sollte, dann ist dies nicht mit Egoismus zu verwechseln, oder dass der Mensch sich als göttliche Kreatur über allem Leben und der Umwelt sehen sollte, in der er lebt und von der er speist.

"Bube, Dame, König..."

Die Rolle der Kunden und wie agil sind Festanstellungen für Coaches

Die Aufgabe des systemischen, agilen Coaches ist in erster Linie, den Kunden erfolgreich in den Zielfilm zu führen und ihn auf diesem steinigen Weg bestmöglich zu begleiten. Eine Führungsrolle die auch in der Lage sein sollte, auf Augenhöhe mit den Hauptverantwortlichen einer Organisation zu arbeiten und zu kommunizieren. Ein Angestelltenverhältnis zöge in dieser Hinsicht wohl eher (imaginär) Hierarchien ein, anstatt sie abzubauen, was aber eigentlich auch Hauptbestandteil der agilen Transition im Veränderungsprozess ist. Das größte Problem von Unternehmen bei der Suche und Akquise agiler Coaches ist im wesentlichen die Festanstellung selbst, denn wenn der agile Coach, der für mehr Freiheit, Autonomie und Selbstorganisation der Mitarbeiter sorgen soll, nicht die nötige Unabhängigkeit besitzt, bekommt der Kunde zwar vielleicht, was er oder sie gerne hören will, aber möglicherweise nicht die nötige professionelle Beratung, die es braucht.

"Das Ziel ist das Ziel"

Wünsch' Dir was!

Es weihnachtet sehr. Und wieder beginnt die besinnliche Zeit. Die Feier mit der Familie und, oder den Liebsten steht vor der Tür. Man muss sie nur aufmachen und alle herein lassen. Die Frage nach der ehrlichen und offenen Aussprache steht im Raum, bis hin zu schonungsloser Abrechnung. Was soll man tun? Es kommt die Zeit der guten Wünsche und Vorsätze. Erfahrungsgemäß fällt es leichter, andere zu beurteilen, zurecht zu weisen und “reinen Wein” einzuschenken, als selbstreflektiert daran zu arbeiten, wie es mit den eigenen Wünschen und Vorstellungen aussieht. Was nimmt sich jeder für gute Vorsätze mit? Wir Systemiker fragen, wie sollte es denn aussehen, das neue Jahr? Was wartet dort auf Dich? Ein “Wünsch’ Dir was!" bietet sich an, aber sollten wir uns wirklich in der besinnlichen Zeit mit Zielen beschäftigen? Ich denke, es ist sehr gesund, sich auch ab und an treiben lassen zu können. Das heißt aber nicht, dass man ohne Ziel unterwegs sein muss. Genau darauf möchte ich im heutigen Blog eingehen.

"Kinder an die Macht!"

Klassenclowns sind auch nur Helden

Vor kurzem habe ich auf dem Weg ins Büro, in einer überfüllten morgendlichen S-Bahn zur Rush hour, etwas beobachtet, dass ich heute gerne teilen möchte.

"Sicherheit und andere Irrtümer"

Leben ist tödlich

In großen Städten ist Fahrrad - und Auto Diebstahl so eine Art Freizeitsport. Man kann noch so große und schwere Schlösser und Wegfahrsperren entwickeln, es wird bis zum geplatzten Reifen alles geklaut und verwertet, was nicht angeschweißt und zu Geld zu machen ist.

"Außerirdisch"

Agile Entwicklung ist wie guter Wein - Kein Asterix, kein Zaubrtrank

Es gibt mittlerweile viele Blogs zu agiler Entwicklung, Pro's, Contras, neue Überlegungen und alte Weisheiten. Die meisten, die ich finde, versuchen etwas zu beweisen oder zu widerlegen. Das fühlt sich manchmal an, wie die Suche nach anderem Leben im Weltall. Bevor wir Menschen uns selbst oder unsere Welt richtig zu verstehen gelernt haben, suchen wir schon nach anderen Lebensformen außerhalb unseres Systems, dann brauchen wir uns zumindest nicht mehr mit uns selbst auseinander zu setzen.

“Vorbild werden”

Wachstum und Nachhaltigkeit, geht das zusammen?

In Anlehnung an meinen Blog zu Konkurrenz und Vergleich, die öffentliche Diskussion zum Abgas Skandal und dem Abgang von Usain Bolt mit den Abschiedsrennen von London, in den vergangenen Wochen, kam mir das Wort Wachstum in den Sinn. Was heißt Wachstum? Es wird so oft benutzt, vor allem von der Politik, dass man es eigentlich auch nicht mehr hören kann. Um wie viel Prozent im Jahr muss ein Unternehmen wachsen, um gut zu sein? Wohin will man denn eigentlich wachsen? Produzieren wir noch auf eine entsprechende Nachfrage, oder nur für die Zahlen, auf Halde, mehr zum wegschmeißen, und dass Dinge schneller wieder kaputt gehen? Was ist denn mit dem vielzitierten Wert Nachhaltigkeit? Ist jetzt das Wachstum wichtiger oder die Nachhaltigkeit, oder beide gleich? Sollte im Idealfall nicht beides miteinander zu verknüpfen sein?

"Das Ding nach Hause schaukeln!"

(intrinsische Motivationsfaktoren)

Eine Nachricht von vor wenigen Tagen galt als Steilvorlage für meinen heutigen Blog. Der französischer Profi Segler Francis Joyon hatte sich nach einer großen Regatta vor New York vorgenommen, mit seinem Katamaran zurück über den Atlantik, nach Hause zu seiner Familie nach England zu segeln. Als er nach 5 Tagen, 2 Stunden und ein paar Minuten dort ankam, hat er ganz zufällig festgestellt, dass er seinen eigenen Weltrekord für diese Strecke gebrochen hatte.

"Außer Konkurrenz - ist außerhalb der Wertung"

Belebt Konkurrenz wirklich das Geschäft? (Leistung & Vergleich)

Wenn jemand außer Konkurrenz startet, dann schauen erst mal alle Teilnehmer etwas mitleidig auf diejenigen, die es scheinbar nötig haben. Das ist ein bisschen wie, wenn jemand im Autoscooter bei einer Crash Car Challenge antritt. Was heißt also “außer Konkurrenz”? Es wird nicht gewertet, man muss sich nicht an der Leistung anderer messen lassen. Ein Freifahrt Ticket sozusagen. Das Handeln hat letztlich für den “Starter” keine Folgen. Klingt erstmal wie Spielwiese, also Platz zum Lernen. Muss man denn auch ständig vergleichen? Bei Lernenden kann Konkurrenzlosigkeit demnach offenbar lohnen, nur wer definiert sich schon gerne als “lernend”? “Ausgewachsene” Unternehmen mit großem Namen eher selten, die sind sogenannte ‘Big Player’, die in ihrer Selbstwahrnehmung der “harten” Marktwirtschaft trotzen.

“Der Würfel an der Hallendecke”

- Retrospektive -

Wie das genau geht? Mit den richtigen Fragen - werden die Originale des Teams (oder als Einzel Cochee) an die Hallendecke auf den Video Würfel projiziert und gefeiert.

"Das Salz in der Team Suppe"

Make Noise! (über Motivation, Rollen, Wertschätzung)

Die meisten von uns haben bestimmt schon einmal in einer großen Arena gestanden, sei es zu einem Mega Sport Event, einem Spiel der Lieblingsmannschaft, oder bei einem Konzert. Dann hat sicherlich auch jeder schon mal mit Bewunderung und Erstaunen die berühmten überdimensionalen Tafeln, Video Würfel oder Leinwände betrachtet, auf denen mal Applaus oder wahlweise ‘Make Noise’ erscheint. Wer wünscht sich nicht, einmal in Großformat dort in der Aufstellung des Champions präsentiert oder nach einem Wahnsinns - Song, einem Dreipunkte Wurf oder einem Hattrick gefeiert zu werden? Nun komme ich vom Hochleistungssport und kenne auch als film - und musikschaffender Mensch das Gefühl und den Ehrgeiz, ein großes Ego, die Eitelkeit, das Adrenalin und die Motivation von Athleten oder Künstlern, sich diese Situationen auszumalen und zu wünschen, doch ist das bei allen so?

“Auf den Klippen des Country Club”

(Werte, Ziele)

Den heutigen Blog möchte ich mit einem Erlebnis bzw. einer Beobachtung von meiner letzten Reise beginnen. Ich hatte die Möglichkeit, einen sehr geschätzten Kollegen und Freund zum Tennis Turnier nach Montecarlo begleiten zu können. Abgesehen vom guten Wetter und den schönen Momenten, vor allem beim Sport, und abgesehen davon, dass Montecarlo eigentlich ziemlich hässlich ist, fielen uns die wahnsinnigen prachtvollen Villen auf den Klippen, um den Country (Tennis) Club herum auf.

"Mannschaft ist nicht, was ein Mann schafft"

(Teamwork und Fehlerkultur)

In regelmäßigen Abständen kommt die Frage nach der Definition von cross-funktionalen Teams wieder. Was bedeutet es, und ist es vielleicht nur in Entwickler Teams möglich, cross-funktional zu agieren? Es kann sein, dass die Umsetzung für manche Teams in agilen Projekten etwas komplizierter scheint, aber möglich ist sie bestimmt. Nur der Einsatz dafür ist immer auch eng an einen starken Wissenstransfer und Raum zum Lernen geknüpft. Den Ansatz der Cross-funktionalen Teamaufstellung gibt es im Sport schon lange. Es wird nur teilweise anders benannt.

“Die agile Sau”

Wenn Coaches vom Codex abweichen

Ich habe mich in den letzten Wochen besonders intensiv mit der Wertefrage des Commitments beschäftigt und bin zu der Erkenntnis gekommen, dass Versprechen oder Commitment erst durch die agile Form der Zusammenarbeit und Organisationsgestaltung hergestellt und erzielt, also nicht grundsätzlich vorausgesetzt werden kann, auch dann nicht, wenn alle Mitarbeiter eine Scrum Schulung besucht haben. Das gilt auch für das schöne und sehr lustige Beispiel von "Chicken und Pig", also bin ich mit einem Ei bei "Ham & Eggs" nur involviert, oder bin ich mit einem Stück meiner selbst "als Schwein" dabei, was soviel heißen soll, wie, "ich bin committed".

“Am anderen Anfang der Leitung”

Wieviel systemisch ist agil?

Agiles Management in Unternehmen wird in Ausschreibungen oft als sehr trockene, auf die üblichen Abläufe reduzierte, fast statisch anmutende Organisationsarbeit beschrieben. Alles ist prozessgesteuert. Nun kommen die Beschreibungen oft von den Personalabteilungen der Unternehmen selbst. Was sagt uns das? Personalfachkräfte scheinen entweder auch nur Vorgaben umzusetzen oder häufig nicht mehr die entscheidenden Grundlagen ausgebildet zu haben, um den schnellen Veränderungen in Unternehmen und der agilen Entwicklung gerecht zu werden. Auch die meisten Headhunter besitzen kein gutes Rollenverständnis oder wissen nicht, was ein agiler Coach oder ein PO wirklich macht, geschweige denn, was er mitbringen sollte. Als säße beim ersten Gespräch am ‘anderen Anfang der Leitung’ jemand mit einem Stift, der die Punkte einer “Matching Liste” des Profils abhakt. Wenn man den "Personalern" dann eine Gegenfrage stellt oder etwas, oh Hilfe, Persönliches fragt, hat man sie bereits aus ihrem Konzept gebracht. Ein erstes kostenloses Mini-Coaching, wie Ich finde. Ein Anfang.

"Potjomkinsche Dörfer"

Bei der Armee mit Post-Its

Wenn Projekte von Menschen geleitet werden, die denken, dass sie die Agilität sozusagen mit der Muttermilch bekommen haben, dann kann es passieren, dass ein gut gemeinter Ansatz, ganz schnell in die entgegengesetzte Richtung fährt. Das PO und CPO oder SSM zum General avancieren und im Projekt plötzlich viele kleine Grabenkämpfe entstehen. Dann wird nicht mehr auf das eigentliche Ziel gerichtet, agiert, sondern Mitarbeiter und Manager fangen an, sich zu misstrauen, sich zu kontrollieren und zu mobben. Kritik im Projekt Umfeld wird immer häufiger persönlich genommen. Helfende Wochenberichte werden ignoriert, externe Consultants wie Fremdkörper behandelt und “Agil” wird nur als schön klingendes Konstrukt benutzt, um sich nach außen darzustellen und die Fassade mit schöner Farbe zu streichen. Agil steht in solchen Projekten als Synonym für Kaffee, Wasser und Obst - von der Firma gestellt, einen Kreativ- Raum und mindestens einen Kicker Tisch. Erinnerungen an die Protokoll Strecke in Ost-Berlin werden wach, als die Häuser Fassaden der Strassenzüge gestrichen wurden, wenn die Regierungschefs dort entlang fuhren. So wurde eine wunderbare und heile Welt verkauft. Dahinter sind die Häuser fast in sich zusammengefallen, weil die Menschen die darin lebten dem System nur “dienen” sollten, aber wenig wertgeschätzt wurden. Wahrheit und Veränderung tun manchmal weh.