"Das Ziel ist das Ziel"

Wünsch' Dir was!

17.12.2017
"Das Ziel ist das Ziel"

In der Freizeit sollte man Dinge tun, die einem gut tun. Man sollte aber im besten Falle auch eine Arbeit machen, die einem gut tut.

Ins Blaue hinein leben, treiben lassen und abschalten, bedeuten nicht zwangsläufig, kein Ziel zu haben?                 All diese passiven Aktivitäten können Regeneration bedeuten, und Teil eines Ziels sein.

Unter diesem Aspekt möchte ich ein Beispiel eines Bekannten bemühen, der die Geschichte einer Sportlerin beschrieben hat, die glücklich und zufrieden war, mit dem Erreichten, obwohl sie nicht zur Weltspitze zählt.       Also eine Sportlerin, der Ehrgeiz weniger wichtig ist und die es genießen kann, dass sie den Sport ausüben und finanzieren kann, den sie liebt. Das ist bewundernswert und erstaunlich zugleich.

Allerdings bin ich anderer Meinung, was die Einschätzung bezüglich ihrer Ziele betrifft, denn auch sie hat ganz sicher klar gesteckte Ziele, die sie vielleicht nur nicht so transparent und öffentlich ausbreitet. Es gäbe auch die Variante aus der Fabel mit dem Fuchs und den Trauben, aber unterstellen wir der Athletin einmal, dass sie voll zufrieden ist, mit ihrer Situation. Das ist trotzdem immer noch kein Argument, dass man nicht nach neuen Zielen streben kann oder sollte.

Ich unterstütze das alte Sprichwort “Der Weg ist das Ziel.” nicht generell.

Das kommt mir immer dann hoch, wenn ich mal wieder etwas für die Kondition tun, also Laufen gehen muss. Ja, ich sage muss, denn ich laufe wirklich ungern weit. alles was Sport und Spiel hergeben, da bin ich als Erster mit am Start, aber lange laufen… ufff! Allerdings hatte ich letztens wieder eine Erkenntnis, als ich mich doch selbst ins Laufen gecoacht habe. Es ist fantastisch, wenn man liebt, was man tut und im Hier und Jetzt genießen kann.
Doch meist ist eben auch das Ziel das Ziel!
Denn wenn ich mir keine Ziele setze, sondern nur so auf dem Weg bin, dann kann ich mich auch ganz schön leicht darin verlieren. Um den Weg zu kennen und diesen Weg, also das "doing" genießen zu können, sollte ich schon ein Ziel definieren, eben als Anhaltspunkt, Motivationsstütze, und Wegweiser.  
Ich definiere nur den Rahmen, in dem ich, auf dem Weg, auch das Glück finden kann, und dann wird das ursprüngliche Ziel nicht mehr so wichtig. Es war es aber, um an diesen Punkt der Erkenntnis gelangen zu können.

Im Falle meiner Lauferei, habe ich diesbezüglich gelernt, dass ich das Laufen, also den Weg immer noch nicht wirklich mag, aber ich liebe das Gefühl danach! Das ist mein Ziel, dass ich mir jedes Mal setze, dieses Gefühl zu erleben und genießen zu können. Außerdem soll das auch noch halbwegs gesund sein.                                          Da spielt also auch ein länger angelegtes Ziel eine Rolle.
Naja, ich habe viele Jahre übermäßig viel Sport gemacht. Das war auch nicht nur gesund. Was wieder mal die These unterstreicht, nicht immer gilt: “Viel hilft viel.”

Es kommt eben auch auf den Kontext, also das System an, in dem man sich bewegt. Meinem damaligen Ziel, in Richtung Profi Volleyball hat es enorm geholfen, und das Gefühl nach dem Laufen, ist etwas, dass vielleicht nicht jeder, aber ganz bestimmt viele und vor allem Leistungssportler, oder die, die es mal waren, teilen können. Das Gefühl, an seine Grenzen zu gehen und den Schweinehund überwunden zu haben.

Somit ist es von Bedeutung, wie man Ziele setzt, bzw. wie man sie definiert. Wenn jemand Gefallen am Weg hat, kann das Ziel ja auch lauten, so lange wie möglich zu laufen, oder zu spielen, Hauptsache man kommt in den Genuß der Aktivität.

Zu Ergebnissen, die eine/n in die Weltspitze führen, gelangt man damit allerdings eher selten. Zum Mastern einer bestimmten Fähigkeit, gehört die nötige Fertigkeit, und diese erlangt man erst durch ein sehr bestimmtes, abgestimmtes, qualitativ hochwertiges, wohl dosiertes, effektives und intensives Training und Repetition, also Wiederholung. An all dem, kann mit der richtigen Einstellung und mentalen Stärke, z.B. durch einem Coach, gearbeitet werden. Der Weg bedeutet in dieser Hinsicht nicht 100%, aber der Weg ist ein guter Trainer und mit jemandem an seiner Seite, läßt sich auch der innere Schweinehund einfacher angreifen.
Der Coach Wayne Goldsmith sprach über Talente und wieviel davon im Top Sport in den Ergebnissen und Erfolgen wieder zu finden sei. Talent ist demnach nur in wenigen Ausnahmefällen der entscheidende Unterschied für großartigen Erfolg auf internationaler Ebene.

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Die Mehrzahl der erfolgreichen Sportler ist nicht sensationell talentiert, aber besitzt außergewöhnliches Commitment für ihren Sport. Das ist demnach, in der Masse, von größerer Bedeutung, als Talent. Traurig ist, wenn wirklich tolle Talente ihre Chancen wegwerfen, weil sie kein echtes Commitment eingehen (wollen).

Ähnliches gilt auch für die agile Transition von Unternehmen und ihren Mitarbeitern. Neue Innovationen können heute kaum noch von einem einzigen klugen Hirn entwickelt oder umgesetzt werden. Die Herausforderungen und Probleme, die wir zu meistern haben, können nicht mit den gleichen Ansätzen und dem gleichen Denken gelöst werden, durch die sie entstanden sind. (zit.: A. Einstein)

Es braucht also eine neue Form der Kooperation und Schwarmintelligenz. Das heißt auch, dass der Einzelne als Experte mit seinem Wissen für jede potentielle Entwicklung enorm wichtig ist, aber auch an dieser Stelle, ist das Commitment noch wichtiger, als das Talent oder besser gesagt, das Einzel- bzw. Expertenwissen. Das meiste, was ein Talent oder Experte hat, kann mit Fleiß und Commitment angeeignet werden. Es geht also um die Frage, wie das Wissen geteilt wird.

In der agilen Transition hat sich bewährt, sich auf die Mitarbeiter zu stützen, die wirklich Interesse an positiver Veränderung und Entwichklung haben, die committed sind und die verstehen, was 'Leadership' wirklich bedeutet.

Leider passiert es auch in Beraterfirmen, dass sie die Mitarbeiter in großen Organisationen schulen und auf die agile Arbeitsweise vorbereiten wollen, ihnen versuchen klar zu machen, dass es essentiell wichtig ist, für den Erfolg einer Transition, dass die Veränderung im Mindset, auf der Grundlage des Werte- und Prinzipienkanons nur ganzheitlich in der Organisation funktionieren kann und Verständnis dafür erzeugt werden muss, selbst aber Werte und Prinzipien nicht gelebt oder geachtet werden.

Einzelne wollen sich gerne herausziehen, um lieber in der starren, bekannten Struktur “zu überwintern”.                Dann kommt die vorherrschende und gewachsene Kultur zum tragen und Berater werden ab und zu ebenfalls davon einfach eingesaugt.

Bekanntlich ist es eben auch die Kultur, die sich als letztes ändert.

Ganz besonders problematisch wird es allerdings dann, wenn die Beraterfirma, die agile Transition und Trainings verkauft, selbst auf den zweiten Blick, eine hierarchische Führungsstruktur besitzt und mit den Partnern und Mitarbeitern nicht auf Augenhöhe agiert. Das ist Wasser predigen und Wein saufen: Man versucht als Berater, Transparenz, Offenheit und Mut in die Läden zu bringen, wird dann aber zurückgepfiffen, wenn man Feedback geben möchte bzw. offenen und direkten Umgang einfordert.
Stattdessen versteckt man sich hinter Konzernfassaden und füllt anonyme Bögen aus, die für Berater und Coaches bedeuten, Daumen nach oben oder Daumen nach unten. Wenn das Training günstig genug ist, nimmt man es dennoch in Anspruch, obwohl man vorher Qualität beurteilt und bemängelt haben will?
Der Höhepunkt ist dann erreicht, wenn die Leute, die über die Leistung eines externen  Kollegen urteilen (sollen) z.B. der CEO für Konzernentwicklung & der CEO der Berater Firma, selbst noch ganz tief in mittelalterlichen Mindsets unterwegs sind, oder noch schlimmer, nicht bei der Veranstaltung anwesend waren.                               Wie zwei Blinde, die sich über ein abstraktes Gemälde unterhalten.
Dann glaubt man erstmal lieber “dem Kunden”, denn der ist ja schließlich König und darf sich alles erlauben.           War ja auch immer so. Umgang und Ausdrucksweise egal, denn es ist ja alles anonym, hinter der hohen Konzernfassade. Abducken ist bequem und üblicher Habitus, aber leider auch nicht agil.

Da ist es wieder, das Phänomen, dass wir Unternehmen personifizieren, und sich die Protagonisten im Umgang nicht ändern wollen. Wir sprechen eben nicht mit “Firma XY” oder der “so und so AG”.                                            “Warten Sie, ich stelle Sie an die entsprechende GmbH durch!”

Nein, wir sprechen mit Menschen in diesen Organisationen. Deshalb muss es auch möglich sein, mit Ihnen angemessen kommunizieren zu können!? Ist das nicht der Fall, sollte man sich auf beiden Seiten ernsthaft Gedanken machen, denn dass sagt viel über den aktuellen Status Quo der Organisation aus.                                 Ein mindestens sehr weiter Weg, in die Transition wäre denen vorauszusagen. Vor allem, wenn auch die Beraterfirma hoheitshörig ist und der Meinung, dass die Menschen in Unternehmen, mit vermeintlich großen Namen, und noch größeren Budgets, eine Wildcard besitzen und sich alles erlauben dürfen, im Umgang mit Externen Kollegen oder Partnern. Auch hier gilt, der Ton macht die Musik und wenn einige Wenige keine gute Erziehung genossen haben, sollte spätestens ein Manager mit agilem Gespür und gesunden Menschenverstand dafür sorgen, dass Mitarbeiter lernen, wie man miteinander konstruktiv arbeitet, was agile Entwicklung und echtes Feedback ist und wie man es gut gibt.

In einem ‘sogenannten’ hoch professionellen Umfeld sollte man wohl auch erwarten dürfen, dass erwachsene, selbstbestimmte und nicht fremdgesteuerte Menschen unterwegs sind, die durchaus für sich selbst sprechen können und das auch dürfen. Anstatt Richtlinien und Vorgaben einzuziehen, damit man irgendwann gar nicht mehr miteinander reden muss, oder sich hinter den ‘tools’ und der personifizierten Organisation verstecken kann. Manager sind dann dafür da, die Mitarbeiter bei Grenzüberschreitungen aus dem Schussfeld und der Verantwortung zu nehmen. Dann wird aber schnell der Zeigefinder ausgestreckt und ein Schuldiger ausgemacht. Wahnsinn wie gut das immer noch funktioniert.

Wer sollte ein Interesse daran haben, den Mitarbeitern weniger Verantwortung zu übertragen?                        Selbstorganisiert heißt eben auch, mehr Verantwortung zu übernehmen. Das schließt vor allem das Verhalten mit ein.

Da wären wir wieder beim Cherry picking. Ein bisschen schwanger geht eben nicht. Also, muten wir allen mehr Verantwortung, mehr Offenheit, mehr Mut und Können zu, und arbeiten lieber gemeinsam an der klaren Definition der aktuellen und längerfristigen Ziele.

Es hilft nicht, mehrere Ebenen von ‘stiller Post’ einzubauen, damit sich die beiden Chief Executives darüber austauschen, was die Mitarbeiter denn nun gerne hätten. Das ist so anti - agil, da muss man dann vielleicht auch einfach sagen: “Vielen Dank, wir haben es versucht, uns aber leider an dem Stein des Altertums die Zähne ausgebissen.”

Wir gehen erstmal zum Zahnarzt und dann zu einer Organisation, die unsere Hilfe braucht, wirklich will und auch wertschätzen kann. Vor allem aber, in ein Umfeld, in dem Menschen wieder direkt miteinander sprechen dürfen, sich auch die Meinung sagen können und dafür nicht um Erlaubnis fragen müssen.                                                Deshalb arbeiten gute und agile Beraterfirmen eben auch in Teams und nicht mit einem Mitarbeiterbild von Erfüllungsgehilfen. Man sollte sich vor allem in einer agilen Transformation nicht zum Fußabtreter Anderer machen lassen. Ehrgeiz allein läuft ins Lehre, wenn man das Ziel und die Erwartung vorher zumindest für sich selbst nicht konkret bestimmt hat.

Es ist wie im Sport. Man sollte auch dort lernen, mit Niederlagen umzugehen.

Beim Laufen könnte man sagen, es geht halt manchmal auch kein Weg an etwas Schmerz vorbei, wenn man gezielt auf die Effekte hinarbeiten möchte. Es gibt sicherlich einige Alternativen, aber diese sind eben wieder an andere Anforderungen geknüpft, z.B. Konditionierung beim Spielsport, (Beachvolleyball oder Tennis), man braucht Partner, Zeit, Courts usw. d.h. organisatorisch mehr Aufwand.

So in etwa verhält es sich oft auch in der Entwicklung von Lösungen, komplexer Probleme. Es gibt etliche Alternativen, aber die Anforderungen sind sehr unterschiedlich. Schaut man also, dass man am besten das kleinste brauchbare Produktteil entwickelt, und welche Anforderungen dieses dann hat, bzw. welche es dafür braucht, oder schaut man auf den anstrengenden Prozess, fürchtet sich, und umgeht diesen lieber, um sich das Leben nicht zu schwer zu machen, Personal zu sparen und weil es erstmal billiger zu sein scheint, geht man dann mit der sicheren Variante. An diesem Punkt kam sehr oft die Erkenntnis: “Billig kauft teuer!”, denn am Ende zahlt man für Flickschusterei, Änderungen bei Anforderungen und Umpriorisierung meistens drauf.                               Dann werden bestimmte Wege kurzerhand als alternativlos definiert und die Entwicklung liegt im Sand. Man kann also abwägen.

Für Coaches gilt es, solche wichtigen Entscheidungsprozesse zu begleiten, und für Unternehmer und Manager, sich an dieser Stelle die notwendige Unterstützung und Hilfe von Experten und Coaches aus agilen Beraterfirmen zu holen und sich nicht zu schade zu sein oder zuzugeben, dass man nicht alles wissen kann.

Da ist es doch eigentlich auch mal ganz gesund, sich mit dem inneren Schweinehund auseinanderzusetzen und die Komfortzone ganz bewusst zu umgehen. Das Erfolgsgefühl das da entstehen kann, schlägt sich als Stolz in der Brust, und vielleicht auch positiv auf die reale Köpergröße nieder.

Ich kann und möchte jeden Entscheidungsträger in Unternehmen nur ermutigen, dass öfter zu tun.                          Für die eigene Gesundheit und die der Mitarbeiter, Raum zu schaffen, um die Komfortzone zu umgehen und bewusst auf dieses Gefühl hinzuarbeiten, "den Stier bei den Hörnern zu packen", ohne dabei aufgespießt zu werden.

Das kann im Ergebnis dazu führen, dass Mitarbeiter sich mehr zutrauen, braucht aber auch den entsprechenden Umgang.

"Ein kleiner Unterschied im Ansatz, ein riesen Schritt in der Praxis"

über Konsent, Konsens, Sinn und Unsinn

Vor kurzem habe ich etwas mehr über Soziokratie und die interessante Methode für Entscheidungsprozesse in kollektiven Kreisstrukturen erfahren. Eines der entscheidenden Prinzipien dabei ist Konsent. Genau, Konsent und nicht Konsens, was zunächst sehr ähnlich zu sein scheint, vor allem wenn man auf das “Systemische Konsensieren” Bezug nimmt. Trotzdem gibt es einen kleinen aber feinen, und sehr bedeutenden Unterschied

Wein

"Agil einmal anders..."

Die Traube hing an einer Rebe, der Winzer fragte eines schönen Erntetages, wonach sie selber strebe.

“Consent, Consens(us) or Nonsense”

A small difference in the approach, one giant leap in the practice.

I recently learned more about Sociocracy and the very interesting method of decision taking processes in circle structured collective groups. One of the basic principle there is CONSENT. Yes, Consent not Consensus, which is similar, especially when we are referring to ‘Systemic Consensing’. Nevertheless there is a small but important difference.

"Kein Fingerzeigen mehr"

über Verantwortung in Organisationen und was es bedeutet

Wenn wir über agile Entwicklung und Transformation in Organisationen sprechen, dann neigen wir dazu, den “Neuen Weg des Zusammenarbeitens” nur als neu gewonnene Freiheit zu erkennen, die wir bekommen, um Probleme zu lösen, zu einem gemeinsamen Verständnis und zu Entscheidungen zu gelangen und um wirkliche Werte zu schaffen. Dabei vergessen wir gerne, dass all das, auch mehr Verantwortung für jeden Einzelnen bedeutet. Fast in jeder Arbeitsorganisation hört man Beschwerden von Mitarbeitern über die Chefs und Manager, und welche schlechten Entscheidungen getroffen werden. Doch was passiert, wenn die Menschen, die solche Aussagen treffen, ihre eigenen Entscheidungen treffen könnten? Sie hätten keine Befehle mehr zu befolgen, sondern müssten anfangen, selbst zu denken, und Chefs würden nicht mehr länger zum Sündenbock gemacht werden können?

“Pfannkuchen oder Berliner?”

über Begrifflichkeit, Terminologien, Definitionen, Kundenwünsche und Verständnis

Den Input für das heutige Thema gab eine nette Verkäuferin einer bayerischen Bäckerei, bei der ich einen Pfannkuchen bestellte. Sie lachte und fragte: “Sie kommen sicher aus der Berliner Gegend!?” Ich war erst erstaunt, dann habe ich den sinnbildlichen Hut gezogen, denn allein die Frage lässt erkennen, das die Frau wertvolle Erfahrungen gesammelt hat und sich mit Menschen oder zumindest mit unterschiedlichen Bräuchen, mit Sprache, Mentalitäten und Begriffen auskennt.