"Das Salz in der Team Suppe"

Make Noise! (über Motivation, Rollen, Wertschätzung)

17.05.2017
"Das Salz in der Team Suppe"

Wie steht es also um die Motivation von Mitarbeitern in einem Projekt Team, individuell zu glänzen und dabei oder gerade dadurch das Team mitzureißen? Ist es vielleicht auch bequem, sich hinter ambitionierten Kollegen verstecken zu können?
Wer sieht sich ehrlich in der Lage, den “Unterschied auszumachen”, oder den “Durchstich entwickeln” zu können, ohne gleich als überheblicher Spinner zu gelten? Steht diese Einstellung dem Gedanken eines Teamplayers entgegen oder ist es vielleicht sogar das Salz in der Teamsuppe?

Gerade bin ich von einem Mega - Coaching Event von Tony Robbins zurückgekehrt, dass mich in dieser Hinsicht wirklich beeindruckt hat. Um die 10.000 Menschen, die dort hinpilgerten, alle mit unterschiedlichen Motiven und Hintergründen. Eines hatten aber alle gemeinsam, nämlich den Wunsch, die individuellen Kräfte freizusetzen, zu lernen und ihren Leben neue Impulse und Signifikanz zu verleihen.
Im Leistungssport und der Musik ist es fast normal, dass man anstrebt, etwas besonders gut zu können, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu “mastern”, alles für den Erfolg unterzuordnen und dafür auch angemessen  gefeiert zu werden.
Nach dem Motto: “Applaus ist die Nahrung des Entertainers.”
Diese ungeschriebene, goldene Regel hat sich auch ein Anthony Robbins zu Nutze  gemacht. Die Stärken des Einzelnen, in der Euphorie und mit der emotionalen Kraft der Gemeinschaft zu entfesseln.
Man möge darüber denken, wie man will, aber ich glaube auch daran, dass es eine Frage des “State of mind” ist, also die Einstellung, die Dinge in Gang setzt und Leben in einem Augenblick verändern kann, und das wiederum, kann man sogar trainieren.
NLP Spezialisten wissen sicherlich genau, wovon ich rede.
Systemische Coaches sprechen dabei vom konstruktivistischen Positivismus.
Dieser Gedanke brachte mich vor einiger Zeit auf die Idee des Retro Formats: “Der Würfel an der Hallendecke” oder “Videowand Retrospektive”.

Wertschätzung der Leistung von Top Spielern oder Künstlern, die aus einem Super Team individuell heraus stechen, wird so transportiert, und transparent gemacht.
Der Hallen- bzw. Stadionsprecher ruft laut in besonders kreativer Intonation den Namen “Miiiiiiike Mustermaaaaaaaan”, und die gesamte Arena stimmt im Chorus mit ein.
Die Fans des Konzertes singen gekonnt den Refrain ihres Lieblingssongs, mit Hingabe und Leidenschaft, als hätten sie den Song selbst geschrieben und in sich aufgesaugt: “Musterman on fire schallallalla lalalalala…”  
Solch eine Dynamik und Euphorie kann nicht der Erfolg eines Einzelnen sein. Es wird gern als Geschichte so verkauft, aber selbst Solo- Künstler oder Einzelsportler haben in der Regel ein Team an Spezialisten, Musikern, Technikern, Physiotherapeuten und Managern hinter sich, um große Turniere, Tourneen und Konzerte zu dem zu machen, was sie sind. Ich behaupte, dass die Selbstorganisation, als agile Arbeitsweise in diesen Projekten, in hohem Maße ausgeprägt und perfektioniert wurde.
Große Unternehmungen und Ihre “Zugpferde” brauchen ein gut funktionierendes Team im Rücken, dem sie vertrauen (können sollten), in dem jeder ein ganz wichtiger Baustein des Erfolges ist und auch seine Position oder Rolle im Ensemble spielt.
Jurgen Appelo hat in seiner Management 3.0 Keynote über die Fähigkeit von Führungskräften gesprochen, sich selbst mehr Freiheit zu gönnen, indem Kontrolle abgegeben und mehr Vertrauen geschaffen wird. So gelangt auch das Management in eine Rolle, z.B. als Botschafter, in der es wirklich nützlich sein, und das Team noch selbstorganisierter werden kann.
Es kann also notwendig werden, dass man einen Baum beschneiden oder umsetzen muss, damit die Pflanzen, die in seinem Schatten stehen erst die zum Wachstum wichtige Sonne bekommen können.
Sicherlich eröffnet dies auch ein anderes, ebenfalls sehr wichtiges Thema, nämlich die Frage von Konkurrenz oder Wettbewerb innerhalb eines Teams.
Möglicherweise erwachsen in diesem Zusammenhang nicht nur positive Effekte, sondern vielleicht auch Neid und Missgunst, aber das wären meinem Verständnis nach, genau die Situationen, in denen ein Coach seine Aufgaben sehen und wahrnehmen sollte.

Zurück zur Großveranstaltung :
Der Künstler, als Repräsentant, feiert sich nach gelungener Vorstellung ein Stück weit selbst und sammelt den Beifall und die Zugabe Rufe gerne ein. ‘Make Noise’!!!
Die guten und empathischen Künstler holen ihre Crew dann mit auf die Bühne, der gefeierte Designer seine Models, die Schlagzeugerin bekommt ‘standing ovations’ nach dem Wahnsinns Solo, und der Beifall wird bei der Theater Schauspielerin mit der meisten Ausstrahlung, und dem Star Opernsänger am lautesten, ‘Make Noise’!
Letztlich ist der Beifall aber dem Werk Vieler gewidmet, die dem Außergewöhnlichen erst ihren Glanz verleihen, und große Erfolge sollte man bekanntlich auch teilen, denn erst so, wird Erfolg besonders spürbar und das gemeinsam Erlebte, schafft wiederum wichtiges Vertrauen. ‘Get Crazy!’

Warum fällt es aber Mitarbeitern in Unternehmen oft so schwer, gute Leistung in ähnlicher Weise zu feiern, anzuerkennen, wert zu schätzen und transparent zu machen? Liegt es an den Ergebnissen, die man erzielt, oder nicht erzielt hat, um mal die “das Glas ist halb leer” Brille zu bemühen.
Was ist mit dem “Work hard, play hard…” Modell?
Geht das nur im Entertainment Bereich oder mit extrovertierte Menschen? Weil oft das Fernsehen dabei ist, oder mehr Zuschauer an der Show teilhaben?
Was machen Sportler und Künstler anders?
Spielt vielleicht die Leidenschaft, an der eigenen Arbeit eine entscheidende Rolle, die Selbstreflexion bei der Leistung die sie erbringen? Das Geld kann es erfahrungsgemäß nicht sein.

Warum also nicht mal eine andere Form der Wertschätzung in Unternehmen (als Retro) probieren?
Somit kam ich zu der Überzeugung, dass die Art des Rückblicks und dem Feiern von Erreichtem, auch in agilen Teams von Unternehmen dafür geeignet sein müsste, einen MVP (Most Valuable Player - den wertvollsten Spieler) zu wählen und das Verständnis bei jedem Einzelnen zur eigenen Rolle, als Teamplayer und Teil des Erfolges zu schärfen.
Deshalb habe ich für meine Teams und Coachees das Format:
“Der Würfel an der Hallendecke” entwickelt.

Wie das genau funktioniert: Dazu in Kürze mehr!

"Ein kleiner Unterschied im Ansatz, ein riesen Schritt in der Praxis"

über Konsent, Konsens, Sinn und Unsinn

Vor kurzem habe ich etwas mehr über Soziokratie und die interessante Methode für Entscheidungsprozesse in kollektiven Kreisstrukturen erfahren. Eines der entscheidenden Prinzipien dabei ist Konsent. Genau, Konsent und nicht Konsens, was zunächst sehr ähnlich zu sein scheint, vor allem wenn man auf das “Systemische Konsensieren” Bezug nimmt. Trotzdem gibt es einen kleinen aber feinen, und sehr bedeutenden Unterschied

Wein

"Agil einmal anders..."

Die Traube hing an einer Rebe, der Winzer fragte eines schönen Erntetages, wonach sie selber strebe.

“Consent, Consens(us) or Nonsense”

A small difference in the approach, one giant leap in the practice.

I recently learned more about Sociocracy and the very interesting method of decision taking processes in circle structured collective groups. One of the basic principle there is CONSENT. Yes, Consent not Consensus, which is similar, especially when we are referring to ‘Systemic Consensing’. Nevertheless there is a small but important difference.

"Kein Fingerzeigen mehr"

über Verantwortung in Organisationen und was es bedeutet

Wenn wir über agile Entwicklung und Transformation in Organisationen sprechen, dann neigen wir dazu, den “Neuen Weg des Zusammenarbeitens” nur als neu gewonnene Freiheit zu erkennen, die wir bekommen, um Probleme zu lösen, zu einem gemeinsamen Verständnis und zu Entscheidungen zu gelangen und um wirkliche Werte zu schaffen. Dabei vergessen wir gerne, dass all das, auch mehr Verantwortung für jeden Einzelnen bedeutet. Fast in jeder Arbeitsorganisation hört man Beschwerden von Mitarbeitern über die Chefs und Manager, und welche schlechten Entscheidungen getroffen werden. Doch was passiert, wenn die Menschen, die solche Aussagen treffen, ihre eigenen Entscheidungen treffen könnten? Sie hätten keine Befehle mehr zu befolgen, sondern müssten anfangen, selbst zu denken, und Chefs würden nicht mehr länger zum Sündenbock gemacht werden können?

“Pfannkuchen oder Berliner?”

über Begrifflichkeit, Terminologien, Definitionen, Kundenwünsche und Verständnis

Den Input für das heutige Thema gab eine nette Verkäuferin einer bayerischen Bäckerei, bei der ich einen Pfannkuchen bestellte. Sie lachte und fragte: “Sie kommen sicher aus der Berliner Gegend!?” Ich war erst erstaunt, dann habe ich den sinnbildlichen Hut gezogen, denn allein die Frage lässt erkennen, das die Frau wertvolle Erfahrungen gesammelt hat und sich mit Menschen oder zumindest mit unterschiedlichen Bräuchen, mit Sprache, Mentalitäten und Begriffen auskennt.