"Ihre Einsätze bitte!"

Eine Schatztruhe an Kompetenzen, und was das mit Empathie zu tun hat...

17.03.2018
"Ihre Einsätze bitte!"

Im Mittelpunkt heißt: innerhalb menschlicher Werte und Prinzipien und als wichtiger Baustein der Organisationsstruktur.

‘People over Processes and tools’, heißt ein entscheidender Leitsatz im Agilen Manifest. Also keine Übermacht der Werkzeuge, Maschinen oder Prozesse.
Das heißt also, dass dieser Mensch bestimmte Fähigkeiten erlernen muss, um die eigenen persönlichen Werte, mit denen der  Anderen und des Systems in dem jeder lebt und arbeitet, in Einklang zu bringen.                               Deshalb halte ich es für sinnvoll, in regelmäßigen Abständen (individuell oder in der Gruppe) Werte Interviews zu führen.
In einer gesunden Veränderung der Gesamtstruktur eines Systems oder Unternehmens, bedarf es also, entgegen des aktuellen Trends in Politik und Gesellschaft, einer offeneren Kommunikationskultur und Verständnis für einander, hin zu mehr Empathie.
Nach allgemeiner Definition ist Empathie eine erlernbare bzw. trainierbare Kompetenz. Die kognitive Empathie ist die Fähigkeit zu erkennen, was ein anderer fühlt. Sie lässt wahrscheinlich, anders als die emotionale Empathie, bei der man fühlt, was ein anderer fühlt, mehr Neutralität zu. Deshalb wäre es im Projektumfeld besonders förderlich, sich kognitive Empathie anzueignen und die interne Kommunikation zu verbessern.

In komplexen Projekten wird außerdem immer wieder über Ansätze und Ideen diskutiert, wie gewachsene Strukturen, positive Entwicklungsimpulse, sowie tief gehendes Wissen von sehr erfahrenen Mitarbeitern, aus einer lang gewachsenen Struktur, einer Projektentwicklung der Vergangenheit, in einen Veränderungsprozess integriert werden können, oder um es in Projekt-Sprache auszudrücken, die Frage, wie Unternehmensbereiche der klassischen Welt und deren Mitarbeiter näher an die agile Produktentwicklung zu bekommen wären. Noch anders ausgedrückt, “wie kann man die “alte Welt” mit der “modernen, agilen Welt” verheiraten?”

Pragmatisch und aus der Brille radikaler Agilisten betrachtet, könnte man antworten: “gar nicht!”, denn, um ein Beispiel aus dem privaten Umfeld zu nutzen, wie es das Coaching Original Martin Stallmaier gerne tut, würde der aktuelle Lebenspartner (als System) den man im Begriff ist, zu heiraten, sicher ungern in der Hochzeitsnacht den/die Ex-Partner/in im Ehebett begrüßen wollen. Verflossene Beziehungen und Systeme sind also nur in seltensten Fällen mit den aktuellen kompatibel.
Allerdings, wäre dies für uns Berater eine eher ungeeignete Werbung, bei der Beauftragungsverhandlung mit den Kunden, die aus einer klassischen Struktur kommen und sich schon dazu durchringen, sich für einen notwendig gewordenen Veränderungsprozess die nötige professionelle Unterstützung zu holen.
Ein solch schönes Beispiel “aus dem berühmten Leben gegriffen” ist auch nicht immer repräsentativ, denn die Situationen der Unternehmen sind so unterschiedlich, dass man auch an dieser Stelle nicht verallgemeinern sollte. Grauzonen gelten bekanntlich nicht umsonst als Chancen und Räume, um Veränderungsprozesse anzuschieben. Was die Beispiele aus dem Leben aber wiederum schaffen können, ist, mehr Verständnis, mehr Empathie, und die Grauzonen in buntere Bereiche mit mehr Humor zu verwandeln.

Vielmehr geht es eben noch um die Frage, wie schaffen wir ein weitreichendes und über die Projektgrenzen hinausgehendes Verständnis zur Notwendigkeit von Veränderungsprozessen und der nötigen Offenheit.              Braucht es dafür besondere Mitarbeiter, und wenn ja, welche?

In vielen Projekten ähnelt die Suche nach den richtigen Experten eher einem Roulette Spiel. Man schaut nur auf die fachlichen Kompetenzen und hofft darauf, dass der Rest schon passen wird.                                                      Geht es um I - oder T - shaped Experten? Dazu haben sich bereits einige kluge Köpfe Gedanken gemacht, und es gibt wie für so viele Themen Pro’s und Contras.
In fast allen Systemen habe ich erlebt, dass fachliches Know How und Kompetenz Anerkennung und Achtung findet, aber diese auch auszusprechen und zu transportieren fällt offenbar immer noch vielen schwer. Das sind nach meinem Empfinden dann die Situationen, in denen Menschen den Eindruck haben oder davon berichten, nicht gehört zu werden. Dabei sind gerade diese Wertschätzungen die stärksten Motivatoren und können einem Projekt den entscheidenden Kick verleihen.
Deshalb appelliere ich, zuerst an alle Unternehmer & Menschen in Führungspositionen, aber auch an alle Anderen, den Mitarbeitern, Kollegen und Mitmenschen mit Achtung und Anerkennung für ihre Kompetenzen zu begegnen und die persönliche Haltung nicht aus den Augen zu lassen. Ihr kennt die Kompetenzen der meisten Leute Eures Umfeldes nicht? Dann wird es Zeit, miteinander zu sprechen und diese kennenzulernen.
Darin liegt möglicherweise der unentdeckte Schatz und das riesige Potential Eurer Unternehmen. Viel Spass bei der Schatzsuche!
In einem sollten sich letztlich alle einig sein oder zumindest werden, nämlich dass Innovation und Fortschritt nur auf der Grundlage von angemessener Kooperationsbereitschaft, Freiräumen und positiver, lösungsorientierter Haltung möglich ist. Das heißt, dass die Haltung und Einstellung der Mitarbeiter dazu mindestens genauso wichtig ist, wie fachliches Know How und Kompetenz.  In dieser Hinsicht habe ich sehr verschiedene Reifegrade erlebt.
Selbst ein Hawking, Frieden seiner genialen Seele, hat nicht in absoluter Isolation und ohne jegliche Inspiration und Kooperation lehren und seine Theorien an die Welt adressieren können. Vor allem aber, ist und bleibt Hawking ein großartiges Vorbild positiver Haltung und Motivation für die Menschheit. Er hat gezeigt, was mit menschlichen Werten wie Leidenschaft und Verbundenheit möglich ist, trotz seiner schlimmen Krankheit, und er ist ja auch verhältnismäßig alt geworden. Hawking hat doch scheinbar früh den Sinn in seinem Leben erkennen können und bis zu seinem Tod versucht, diesen mit allen Menschen zu teilen.
Besonders beeindruckt hat mich, dass er, bei aller Ungewissheit und trotz seiner sehr komplexen wissenschaftlichen Arbeiten und Erkenntnisse, nie verpasst hat, auf die Einfachheit, die vermeintlich “kleinen” Wunder und Schönheiten des Lebens und unseres Universums, als Sinnbild für Systeme in denen wir leben und uns bewegen, aufmerksam zu machen.

Bei aller Komplexität der Herausforderungen, haltet die Prozesse so einfach wie möglich und orientiert Euch mit allen Sinnen am Leben, denn dass ist, auf was wir uns bis zum Schluss verlassen können.  

 

"Ein kleiner Unterschied im Ansatz, ein riesen Schritt in der Praxis"

über Konsent, Konsens, Sinn und Unsinn

Vor kurzem habe ich etwas mehr über Soziokratie und die interessante Methode für Entscheidungsprozesse in kollektiven Kreisstrukturen erfahren. Eines der entscheidenden Prinzipien dabei ist Konsent. Genau, Konsent und nicht Konsens, was zunächst sehr ähnlich zu sein scheint, vor allem wenn man auf das “Systemische Konsensieren” Bezug nimmt. Trotzdem gibt es einen kleinen aber feinen, und sehr bedeutenden Unterschied

Wein

"Agil einmal anders..."

Die Traube hing an einer Rebe, der Winzer fragte eines schönen Erntetages, wonach sie selber strebe.

“Consent, Consens(us) or Nonsense”

A small difference in the approach, one giant leap in the practice.

I recently learned more about Sociocracy and the very interesting method of decision taking processes in circle structured collective groups. One of the basic principle there is CONSENT. Yes, Consent not Consensus, which is similar, especially when we are referring to ‘Systemic Consensing’. Nevertheless there is a small but important difference.

"Kein Fingerzeigen mehr"

über Verantwortung in Organisationen und was es bedeutet

Wenn wir über agile Entwicklung und Transformation in Organisationen sprechen, dann neigen wir dazu, den “Neuen Weg des Zusammenarbeitens” nur als neu gewonnene Freiheit zu erkennen, die wir bekommen, um Probleme zu lösen, zu einem gemeinsamen Verständnis und zu Entscheidungen zu gelangen und um wirkliche Werte zu schaffen. Dabei vergessen wir gerne, dass all das, auch mehr Verantwortung für jeden Einzelnen bedeutet. Fast in jeder Arbeitsorganisation hört man Beschwerden von Mitarbeitern über die Chefs und Manager, und welche schlechten Entscheidungen getroffen werden. Doch was passiert, wenn die Menschen, die solche Aussagen treffen, ihre eigenen Entscheidungen treffen könnten? Sie hätten keine Befehle mehr zu befolgen, sondern müssten anfangen, selbst zu denken, und Chefs würden nicht mehr länger zum Sündenbock gemacht werden können?

“Pfannkuchen oder Berliner?”

über Begrifflichkeit, Terminologien, Definitionen, Kundenwünsche und Verständnis

Den Input für das heutige Thema gab eine nette Verkäuferin einer bayerischen Bäckerei, bei der ich einen Pfannkuchen bestellte. Sie lachte und fragte: “Sie kommen sicher aus der Berliner Gegend!?” Ich war erst erstaunt, dann habe ich den sinnbildlichen Hut gezogen, denn allein die Frage lässt erkennen, das die Frau wertvolle Erfahrungen gesammelt hat und sich mit Menschen oder zumindest mit unterschiedlichen Bräuchen, mit Sprache, Mentalitäten und Begriffen auskennt.