"Keine Angst vor Fantasie"

More Fiction in Science & less calculation

17.07.2018
"Keine Angst vor Fantasie"

Ein Beispiel ist Jule Verne’s Roman “20 Tausend Meilen unter dem Meer”, veröffentlicht 1870 in Paris wohlgemerkt, in dem er die Nautilus, ein U-Boot beschreibt, dass für diese Zeit an sich schon eine absolute Utopie darstellte, er aber darin sogar noch ein Aussichtsfenster integriert hatte, von dem aus man die gesamte Unterwasserwelt betrachten konnte, obwohl Glas diesem irrsinnigen Druck der Tiefe nie standhalten hat können. Das wusste man wahrscheinlich auch damals schon.

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Ein anderes Beispiel ist die Serie ‘Star Trek’ aus dem Jahre 1966.
Abgesehen von sozialen und gesellschaftspolitischen Trends, die diese Serie gesetzt hat, angefangen von der Gleichstellung der Geschlechter, dem Kampf gegen Rassismus, der Art und Weise die Körpertemperatur von Patienten zu messen, und anderen in den Episoden behandelten Traditionsbrüchen, haben technologische Entwicklungen, wie Captain Kirk’s Communicator vielleicht den Weg zu Mobiltelefonen der 1. und 2. Generation geebnet.

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Nun sind Jahrzehnte später diese Ideen in ähnlichen Formen wirklich Realität geworden und im Rückblick werden die Innovationen und ihre Geister fast ein wenig dafür belächelt, aber all diese Entwicklungen zeigen uns ein weiteres Mal, dass Innovation mit wahren Visionen beginnt, so ausgefallen oder utopisch sie auch sein mögen.

Es gibt jede Menge Artikel und Blogs zu diesen Themen, daher möchte ich hier auch nur kurz weiter darauf eingehen.

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Einen guten Artikel von Katja Sponholz zu den sonstigen Einflüssen findet Ihr hier: https://www.mittelbayerische.de/digital/multimedia-technik-nachrichten/star-trek-zum-vorbild-nehmen-22026-art1448651.html

Allein aus der zuvor beschriebenen Perspektive ist jedes noch so produzierte Video neuer Lösungen, von fliegenden Taxis, aus Hanf produzierten und Plastik ersetzenden Produkten, die unsere Umwelt schonen, oder wind- bzw solarbetriebene Hochseeschiffe und Meeresfiltersysteme, die unser Wasser wieder zu Wasser machen, bahnbrechend.

Wir dürfen keine Angst haben, uns wahren Fortschritt vorzustellen, auch wenn es der konditionierten und gesellschaftskonformen Vorstellung von Fortschritt erst mal entgegensteht.
Fortschritt kommt eben von ‘fort schreiten’, dass können wir als Menschheit nur, wenn wir ein Fortschreiten zulassen und ermöglichen.

Das heißt eben auch, dass wir uns vor allem nicht selbst eliminieren, durch unverantwortlichen Umgang mit der Umwelt oder aus Gier. Unsere Verantwortung allem Leben gegenüber und für all unser Verhalten, gewinnt immer mehr an Bedeutung.

Richtig ist allerdings auch, dass es die Menschen braucht, die in der Lage sind und die die Fähigkeiten besitzen, solche Visionen in die Realität umzusetzen. Dazu bedarf es vor allem Leidenschaft, aber darauf kommen wir später etwas ausführlicher noch einmal zurück.

Alles was wir tun und herstellen, sollte auch dem Leben und den Menschen zu Gute kommen. Dabei ist der reine Profitgedanke kein Gut per se, dass den Menschen zu Gute kommt, und nur immer mehr Geld anzuhäufen, ist auch noch keine Vision.

Wo wir beim zweiten Thema wären, nämlich der Erkenntnis, dass Unternehmen nach wie vor viel zu häufig ‘Entwicklung’ auf die von einigen Managern und Ökonomen berechneten Budgets beziehen bzw. diese gleichsetzen.

Entwicklung und Fortschritt können mit diesem Mindset auch nur limitiert zum Fliegen gebracht werden, als würde man einem Vogel bei den ersten Flügelschlägen sagen: “Deine Zeit ist überschritten, Fliegen lernen musst Du auf einem anderen Baum!” oder wir sagen unseren Kindern, dass sie das Fahrrad fahren nicht mehr richtig lernen dürfen, weil wir berechnet hatten, dass sie es einen Tag früher können oder auf dem billigen Fahrrad mit Stützrädern hätten lernen müssen.

Ein weiteres Mal möchte ich daher die Meinung anbringen, dass wahre Entwicklung vom Geld entkoppelt betrachtet werden muss.

Der Bezug zum Sport:

Was würde wohl passieren, wenn man den Pep Guardiolas, Jürgen Klopps oder, allen anderen Top Trainern dieser Welt in der Saison Vorbereitung sagt, das Budget ist alle, Ihr habt schon mehr verbraucht, als kalkuliert war und wir haben keine Resultate.

Würden wir da nicht nach dem Zeithorizont und den Zielsetzungen fragen, und ob ein Verein wie Real Madrid einen Ronaldo in der Entwicklung seiner Potentiale einbremsen sollte, wenn er gerade in einen Spiel- bzw. Torrausch kommt, obwohl das nicht kalkuliert war?
Hat der Vereinsmanager, der eine Torprämie ausgesetzt hat, wirklich kalkuliert, dass der Top Star der Mannschaft an diesem Spieltag einen Hattrick macht?
Was ist dann mit dem überzogenen Budget, dass nun dem genialen DreifachTorschützen versprochen, aber nicht kalkuliert war?
Kriegen dann die Spieler der Junioren- Teams dafür in der kommenden Woche in der Mensa plötzlich kein Mittagessen mehr?

So ähnlich fühlt es sich leider manchmal an, wenn in Unternehmen während der agilen Transition über Budgets und Kalkulationen geredet wird.

Für solche Dinge wie Fußball oder Militär werden Unmengen an Geld, Zeit und Aufwand investiert, aber nicht für wirkliche Entwicklung.
Dabei braucht es oft nicht viel, außer Raum, Vertrauen und Mut, Kontrolle abzugeben, um Innovation zu fördern.
Warum wird so wenig in wirklich neue und innovative (Schul-) oder Arbeitssysteme und Betreuungsprogramme gesteckt, verglichen an den Rüstungsausgaben der meisten Industriestaaten?

Daher passt auch nicht nur im Unternehmenskontext der schöne Spruch: “Macht braucht nur, wer böses im Schilde führt, für alles andere reicht Liebe.” Ich spreche dabei gerne auch von Leidenschaft, denn nichts ist im beruflichen Leben so kraftvoll und erfolgreich, wie Leidenschaft.

Jemand der liebt, was er tut, ist unaufhaltsam und findet auch immer Lösungen, Menschen ohne diese Leidenschaft, finden  Ausreden.

Für Unternehmen heißt das, genau diese Leidenschaft bei den Mitarbeitern zu erkennen, zu fördern und nicht zu blockieren, mit sinnlosen Beschäftigungen oder internen Prozessen, Lastenheften oder Ähnlichem.

Die andere Seite der Medaille:
Sally Maitlis, ‘Professor of organisational behaviour and leadership’ an der Universität von Oxford sagte allerdings im Umkehrschluss etwas sehr Interessantes und Wichtiges in Bezug auf die Liebe zur Arbeit, nämlich dass es auch extrem ungesund und zerstörerisch wirken kann, wenn Menschen etwas, das sie tun, z.B. ihre Arbeit, so sehr lieben, dass es zum absoluten Mittelpunkt ihrer Selbstwahrnehmung wird, also auch, wie die oder derjenige sich selbst versteht oder was den eigenen Beitrag an die Welt und im Leben betrifft.
Diese überdimensionale Leidenschaft kann ins Gegenteil umschlagen, ähnlich wie krankhafte Eifersucht in einer Partnerschaft, sie kann erdrücken und zerstören, denn wenn nur ein kleiner Baustein dieses selbst entworfenen, perfektionierten Kartenhauses nicht passt, stürzt möglicherweise nicht nur die Vision, sondern auch die Visionäre dahinter in das bekannte große dunkle Loch. Deshalb braucht es auch ein gewisses Maß an Selbstreflexion, Flexibilität und Alternativen im Leben.

An dieser Stelle kommt wieder der Aspekt ins Spiel: “Wir finden wonach wir suchen.” Also suchen wir besser nicht ständig nach Problemen. Es reicht, wenn wir die, die gerade da sind, gelöst bekommen.
Wie so oft kommt es auch hier auf die Perspektive an, manche Kollegen sagen unisono: “Probleme sind nur verkleidete Chancen!”.
Umso besser, dann gehen uns zumindest die Chancen so schnell nicht aus, Teil des Fortschritts sein zu können.
Das ist zumindest eine Entscheidung die jeder von uns, jeden Tag von Neuem treffen kann.

Warum also nicht mal Science Fiction, in dem alle Kriege, Korruption, Armut, Hunger, Umweltzerstörung, Massentierhaltung, Lobbyisten und korrupte Politik in kürzester Zeit Geschichte sind und wir ein Paradies aus Liebe, Leidenschaft und Innovation erschaffen und entwickelt haben?

Die Gedanken sind (zum Glück, zumindest teilweise noch..) frei und träumen darf wohl noch erlaubt sein!?

"Ein kleiner Unterschied im Ansatz, ein riesen Schritt in der Praxis"

über Konsent, Konsens, Sinn und Unsinn

Vor kurzem habe ich etwas mehr über Soziokratie und die interessante Methode für Entscheidungsprozesse in kollektiven Kreisstrukturen erfahren. Eines der entscheidenden Prinzipien dabei ist Konsent. Genau, Konsent und nicht Konsens, was zunächst sehr ähnlich zu sein scheint, vor allem wenn man auf das “Systemische Konsensieren” Bezug nimmt. Trotzdem gibt es einen kleinen aber feinen, und sehr bedeutenden Unterschied

Wein

"Agil einmal anders..."

Die Traube hing an einer Rebe, der Winzer fragte eines schönen Erntetages, wonach sie selber strebe.

“Consent, Consens(us) or Nonsense”

A small difference in the approach, one giant leap in the practice.

I recently learned more about Sociocracy and the very interesting method of decision taking processes in circle structured collective groups. One of the basic principle there is CONSENT. Yes, Consent not Consensus, which is similar, especially when we are referring to ‘Systemic Consensing’. Nevertheless there is a small but important difference.

"Kein Fingerzeigen mehr"

über Verantwortung in Organisationen und was es bedeutet

Wenn wir über agile Entwicklung und Transformation in Organisationen sprechen, dann neigen wir dazu, den “Neuen Weg des Zusammenarbeitens” nur als neu gewonnene Freiheit zu erkennen, die wir bekommen, um Probleme zu lösen, zu einem gemeinsamen Verständnis und zu Entscheidungen zu gelangen und um wirkliche Werte zu schaffen. Dabei vergessen wir gerne, dass all das, auch mehr Verantwortung für jeden Einzelnen bedeutet. Fast in jeder Arbeitsorganisation hört man Beschwerden von Mitarbeitern über die Chefs und Manager, und welche schlechten Entscheidungen getroffen werden. Doch was passiert, wenn die Menschen, die solche Aussagen treffen, ihre eigenen Entscheidungen treffen könnten? Sie hätten keine Befehle mehr zu befolgen, sondern müssten anfangen, selbst zu denken, und Chefs würden nicht mehr länger zum Sündenbock gemacht werden können?

“Pfannkuchen oder Berliner?”

über Begrifflichkeit, Terminologien, Definitionen, Kundenwünsche und Verständnis

Den Input für das heutige Thema gab eine nette Verkäuferin einer bayerischen Bäckerei, bei der ich einen Pfannkuchen bestellte. Sie lachte und fragte: “Sie kommen sicher aus der Berliner Gegend!?” Ich war erst erstaunt, dann habe ich den sinnbildlichen Hut gezogen, denn allein die Frage lässt erkennen, das die Frau wertvolle Erfahrungen gesammelt hat und sich mit Menschen oder zumindest mit unterschiedlichen Bräuchen, mit Sprache, Mentalitäten und Begriffen auskennt.