"Die zweite Seite der Medaille"

über falsche Glaubenssätze, wie Generationen vom Lernen abgehalten werden und dem Zahlungsmittel der Zukunft..

28.08.2018
"Die zweite Seite der Medaille"

Deshalb ist das Konzept der Etablierten eine kontrollierende Form der Gesetzmäßigkeiten und ihrer Auslegungen.

Der jungen Generation wird so die Möglichkeit zum Lernen entzogen oder zumindest eingeschränkt, und schon bleibt alles, wie es ist. Man könnte dabei auch von Privilegien sprechen.

Manche Spielplätze und Regionen sind so übermäßig geschützt und sagen eine Menge über die Angst aus, verklagt werden zu können, dass ist in manchen Staaten bekanntlich ein Volkssport. 

Der Wahn der Menschen, sofort jemanden verantwortlich zu machen, und viel Geld bekommen zu können, ist größer, als das Interesse an der Entwicklung der eigenen Kinder. Prinzip “over protecting”, “Verbote, zum eigenen Schutz”.

Die Frage ist nur wovor?  

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Bei Kindern gibt es zwei zu beobachtende Reaktionen darauf, entweder sie lernen erst gar nicht mehr, zu klettern oder entlang zu hangeln. Sie sitzen dann verständlicher Weise lieber vor ihren Bildschirmen und werden zu koordinativen Wracks, oder noch schlimmer, verfetten, dass ist dann aber zumindest sicher und niemand kann verklagt werden. Allerdings gehören in diesem Fall eigentlich die Eltern verklagt.

Die 2. Reaktion ist, die Kinder suchen sich selbst die Herausforderungen und riskieren am Ende mehr, als wenn man ihnen genügend Kletter- und Spielgerät, also Möglichkeiten zum Lernen anbieten würde.
Das Austesten der eigenen Grenzen, der Umgang mit Hürden, das Ausloten eigener Fähigkeiten, Selbstwahrnehmung und die Erfahrung mit Angst, finden nicht statt.
So klettern sie dann auf’s Dach der Minirutsche, die dafür nicht vorgesehen oder ausgelegt ist und das wird dann eben nur noch gefährlicher, oder sie werden auf etwaige Situationen im Leben, wie Angst, vor einem mutigen Schritt, der Glaube an die eigenen Fähigkeiten und der entsprechenden couragierte Reaktion darauf, nicht vorbereitet: DANGER!!!
Das heißt die Kinder werden zu weniger Entwicklung verurteilt oder zu mehr Risiko, die Eltern zu mehr Kontrolle und Überwachung und dazu, die ganze Zeit daneben stehen zu müssen, also weniger Unabhängigkeit zuzulassen,. Das sind die Werte, von denen einige Plätze selbstredend sprechen.

Wenn ein Kind in der Straße oder im Restaurant laut ist oder schreit, erlebe ich zu oft mit Erschrecken die Reaktion, sogar von Bekannten oder Freunde, die sagen: “...Ich hasse Kinder!”.
Dann frage ich mich, wer bei ihnen im Unterbewusstsein das eigene, innere Kind unterdrückt, das selbst laut und ungezogen war oder vielleicht heute noch ist?
Wer hasst sich dann eigentlich selbst und warum?

Kinder wollen zum Beispiel nicht gerne still im Restaurant sitzen, und die zumeist einzige Chance, die sie haben, Ihren Bedürfnissen Gehör zu verschaffen, ist eben, sich lautstark bemerkbar zu machen oder sich so zu wehren, vor allem, wenn sie zu klein sind und nicht anders artikulieren können. Verhaltensforscher sind sich da schon lange relativ einig, dass Babies nie ohne Grund schreien und es selbst dort weltweit eine Sprache der Bedürfnisse von Babies gibt, die man lernen kann, zu verstehen. Viele Menschen wollen aber nicht, sondern sind der Meinung, dass sie den Kindern in ihrer Entwicklung helfen, wenn sie die Bedürfnisse des Kindes unterdrücken, aber eigentlich geht es nur darum, die eigenen in den Vordergrund stellen.

So beobachtet, verhält es sich auch oft in der Organisationsentwicklung.
Nun sagen Beraterkollegen immer gern, dass die Kunden und ihre Mitarbeiter wie Erwachsene zu behandeln und ernst zu nehmen seien, aber an vielen Stellen, wird es ja in Unternehmen selbst nicht getan.
Je mehr Kontrolle herrscht und Vorgaben gemacht werden, desto weniger selbstorganisiert werden die Mitarbeiter, da sie sich immer der Verantwortung der eigenen Entscheidungen entziehen können, nicht lernen auch zu wollen, sondern schön weiter befehligt werden “möchten” - Thema Komfortzone und Verantwortung.

Wie soll gelernt werden, wo die eigenen Grenzen oder die Grenzen ihres Handels im Unternehmen liegen, wenn die Schuldfrage in der Unternehmenskultur verankert bleibt.
Kein Risiko und kein selbständiges Denken, und vor allem kein eigenständiges Handeln, zur eigenen Sicherheit. Ist das ein Ansatz für Fortschritt?
Das ist pure Verwaltung und nur keine Angriffspunkte bieten. Schuld sind immer die Anderen oder die bösen Vorgesetzten.
Lieber ganz viel Kontrolle, zur eigenen Sicherheit.
Die Mitarbeiter sind gelangweilt und die “Vorgesetzten” genervt. Weit entfernt von agiler Entwicklung.  

Auf den Spielplätzen sind die Kinder gelangweilt und die Eltern genervt.
Nicht umsonst, können viele Kinder in den USA nicht mal mehr allein auf einen Baum klettern oder sich allein irgendwo hochziehen.

Die die es können, sollen am besten direkt zur Armee oder werden als übermäßig begabt eingeschätzt, von Ärzten, die zu 90% nur noch mit übergewichtigen, unterentwickelten Kindern zu tun haben.
Die Tendenz ist in Deutschland vergleichbar. Dabei waren diese “hoch talentierten” Kinder einmal der Durchschnitt der Gesellschaft.

Darüber sollte man sich, bei allem Gerede über technologischen Fortschritt, einmal ernsthaft Gedanken machen.

Die Erziehung und Förderung, sowie der Umgang mit unseren Kindern ist daher auch ein Abbild unserer eigenen Visionen der künftigen Gesellschaft und wie unsere Kinder einmal mit uns umgehen werden, wenn wir alt und sehr wahrscheinlich auf ihre Hilfe angewiesen sein werden.
Mit Kontrolle und übertriebener Vorsicht, aber auch eine den eigenen Willen brechende und wenig fördernde Erziehung, wird eine Gesellschaft im besten Falle Menschen hervor bringen, die einen solchen Umgang pflegen und das Bisherige nur verwalten.
Eine Verwalter Dynastie sozusagen. Wir werden also in Zukunft auch nur noch verwaltet.
Die Erziehung zum selbständigen Denken und Handeln wird vielleicht bewußt immer schwerer, da die Informationsgesellschaft mittlerweile auch eine Gesellschaft geworden ist, in der es immer komplizierter wird, wahre Informationen von Lügen zu unterscheiden, dafür übernehmen Maschinen, Lobbyisten und Influencer die Meinungsbildung.

Was womöglich bedeutet, dass wir soziale Wracks erzeugen, oder es zulassen, dass der Einfluss fremder Stellen immer größer wird, wenn Kinder nur noch vor einem Bildschirm sitzen, weil es den Eltern, manchmal auch nachvollziehbar, zu viel ist, die Kinder wirklich zu fördern und deren Wissens- und Lerndrang zu stillen.
Die Eltern brauchen dafür die Unterstützung der Gesellschaft, also Raum und Zeit, um diesen Spagat erfolgreich zu meistern.
Vielleicht sind auch die Unternehmen an dieser Stelle gefragt.

Kinder können meist so viel mehr, als uns häufig lieb ist, weil dass aber eben sowohl  für die Eltern, als auch für Menschen mit Führungsverantwortung in Unternehmen bedeutet, aus der Komfortzone zu kommen und sich nicht mit den eigenen Gewohnheiten “beschäftigen” zu können, sondern eine Verantwortung wahr zu nehmen, die auf lange Sicht (nämlich evolutionär) einen gewaltigen Unterschied machen kann.
Sich mit den eigenen Kindern, ihren Fragen, Träumen und Bedürfnissen  auseinanderzusetzen, ist eine Herausforderung.
Die Mehrzahl der Menschen beschäftigt sich schon kaum mit den eigenen Träumen und Bedürfnissen, dann gönnen wir es doch wenigstens unseren Kindern.

Doch stehen uns häufig anerzogene Muster und Glaubenssätze im Wege.
Ein Beispiel, meine Oma, ein Kind der sogenannten “Kriegsgeneration”, hat uns immer beigebracht, was auf den Tisch kommt und auf dem Teller liegt, muss aufgegessen werden.
Im Krieg und danach gab’ es Lebensmittelmangel und es gehörte zum Anstand, nichts liegen zu lassen.
Warum haben meine Eltern mir diesen Glaubenssatz immer noch so eingetrichtert?
Weil Sie es von ihren Eltern so gelernt haben und weil man die Autorität der Eltern aus der Überlebens - Generation nicht nach dem Sinn gefragt hat. Das war “Gesetz”!

Diese Glaubenssätze können im schlimmsten Fall wiederum krank machen, wenn ich zum Beispiel über den Hunger hinaus esse, weil ich es so gelernt habe und nicht nach der Sinnhaftigkeit frage.
Man darf gespannt sein, ob wir in der Lage sind, uns von diesen Mustern zu lösen und so Fortschritt wirklich möglich wird. 
Es ist auch ein Stück weit unsere Entscheidung und Verantwortung, unsere Kinder und die Zukunft dahin zu entwickeln, und ob es gelingt, menschliche Werte in den Fokus zu rücken.
Spannend finde ich das Konzept von menschlichen und agilen Werten, als Zahlungsmittel der Zukunft.
Stellen Sie sich vor, ein Mensch könnte sich immer mehr leisten, oder länger Urlaub machen, gemessen an seinem Einsatz, seinem Mut, der Hilfsbereitschaft oder einfach nur weil jemand freundlich ist.

Wie sähe es dann in der Gesellschaft und im Umgang miteinander aus?
Schwer vorstellbar, oder stehen falsche Glaubenssätze im Weg? Man wird ja heute dafür schon als Gutmensch beschimpft, aber ich bin auch lieber ein guter Mensch, als mich selbst jahrelang beim Blick in den Spiegel hassen zu müssen.

"Ein kleiner Unterschied im Ansatz, ein riesen Schritt in der Praxis"

über Konsent, Konsens, Sinn und Unsinn

Vor kurzem habe ich etwas mehr über Soziokratie und die interessante Methode für Entscheidungsprozesse in kollektiven Kreisstrukturen erfahren. Eines der entscheidenden Prinzipien dabei ist Konsent. Genau, Konsent und nicht Konsens, was zunächst sehr ähnlich zu sein scheint, vor allem wenn man auf das “Systemische Konsensieren” Bezug nimmt. Trotzdem gibt es einen kleinen aber feinen, und sehr bedeutenden Unterschied

Wein

"Agil einmal anders..."

Die Traube hing an einer Rebe, der Winzer fragte eines schönen Erntetages, wonach sie selber strebe.

“Consent, Consens(us) or Nonsense”

A small difference in the approach, one giant leap in the practice.

I recently learned more about Sociocracy and the very interesting method of decision taking processes in circle structured collective groups. One of the basic principle there is CONSENT. Yes, Consent not Consensus, which is similar, especially when we are referring to ‘Systemic Consensing’. Nevertheless there is a small but important difference.

"Kein Fingerzeigen mehr"

über Verantwortung in Organisationen und was es bedeutet

Wenn wir über agile Entwicklung und Transformation in Organisationen sprechen, dann neigen wir dazu, den “Neuen Weg des Zusammenarbeitens” nur als neu gewonnene Freiheit zu erkennen, die wir bekommen, um Probleme zu lösen, zu einem gemeinsamen Verständnis und zu Entscheidungen zu gelangen und um wirkliche Werte zu schaffen. Dabei vergessen wir gerne, dass all das, auch mehr Verantwortung für jeden Einzelnen bedeutet. Fast in jeder Arbeitsorganisation hört man Beschwerden von Mitarbeitern über die Chefs und Manager, und welche schlechten Entscheidungen getroffen werden. Doch was passiert, wenn die Menschen, die solche Aussagen treffen, ihre eigenen Entscheidungen treffen könnten? Sie hätten keine Befehle mehr zu befolgen, sondern müssten anfangen, selbst zu denken, und Chefs würden nicht mehr länger zum Sündenbock gemacht werden können?

“Pfannkuchen oder Berliner?”

über Begrifflichkeit, Terminologien, Definitionen, Kundenwünsche und Verständnis

Den Input für das heutige Thema gab eine nette Verkäuferin einer bayerischen Bäckerei, bei der ich einen Pfannkuchen bestellte. Sie lachte und fragte: “Sie kommen sicher aus der Berliner Gegend!?” Ich war erst erstaunt, dann habe ich den sinnbildlichen Hut gezogen, denn allein die Frage lässt erkennen, das die Frau wertvolle Erfahrungen gesammelt hat und sich mit Menschen oder zumindest mit unterschiedlichen Bräuchen, mit Sprache, Mentalitäten und Begriffen auskennt.